Tipps für den Anbau von Bohnen

Bohnen gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten des Gärtners. Zumal Bohnen anbauen kaum Vorkenntnisse und reiche Ernten sind bei einem gut gewählten Standort zu erwarten. Ob Buschbohnen oder Stangenbohnen angebaut werden, richtet sich ganz nach dem persönlichen Geschmack des Hobbygärtners und dem Platz, der im Garten dafür zur Verfügung steht.

Bohnensorten

Die Anzahl der verschiedenen Bohnensorten ist kaum überschaubar. Grüne, gelbe oder violette Bohnen, Buschbohnen, Stangenbohnen oder Prunkbohnen werden auf dem Markt angeboten. Die Auswahl richtet sich nach dem späteren Verwendungszweck. Je nach Sorte werden sie mit der Schote verarbeitet oder nur die Samen aus der Hülse zum Trocknen geerntet. Buschbohnen werden in Reihen gezogen, sie lassen sich bei günstiger Witterung sogar zweimal in der Saison aussäen. Für Stangenbohnen werden Rankhilfen benötigt. Da Bohnen sehr hoch wachsen können, sind hohe, schräg gegeneinandergestellte Stangen gut geeignet.

Beliebte Buschbohnensorten sind „Duplika“, die sehr lange Hülsen entwickelt und früh geerntet werden kann, oder „Golddukat“, an der gelbe Schoten reifen. Prunk- oder Feuerbohnen werden wegen ihrer schönen farbigen Blütenstände auch als Gartenschmuck gern genommen. Eine interessante Stangenbohnensorte ist „Blauhilde“, deren bläuliche Schoten erst beim Kochen ihre grüne Farbe erhalten.

Bohnen anbauen

Bohnen benötigen eine Bodentemperatur von nicht weniger als 10 Grad. Aus diesem Grund werden sie erst nach den Eisheiligen gesetzt. Je höher die Bodentemperaturen sind, desto widerstandsfähiger sind sie gegenüber Schädlingen und Krankheiten und umso schneller wachsen sie.

Beim Aussäen werden in einem Abstand von 40 Zentimetern jeweils vier bis sechs Bohnen in ein kleines, höchstens drei Zentimeter tiefes Loch, den sogenannten Horst, gelegt und mit etwas Erde bedeckt. Werden die Bohnen in Reihen gezogen, ist ein Abstand von mindestens 40 besser 60 Zentimetern zu empfehlen. Der Boden sollte zuvor gut gelockert und mit etwas Komposterde gemischt werden. Alternativ können Sie ein Frühbeet anlegen und können so schon zeitiger ernten.

Ist die Entscheidung zu Gunsten von Stangenbohnen gefallen, sollte vor dem Setzen der Samen eine Rankhilfe aufgebaut werden. Hierzu eignen sich sogenannte Stangenzelte, die pyramidenförmig aufgestellt werden. Es genügt aber auch, einzelne, ungefähr 2 Meter lange Stangen im Abstand von etwa 70 bis 80 cm in den Boden einzugraben. Als sogenannte Linkswinder werden sich die Ranken gegen den Uhrzeigersinn um die Rankhilfen legen. Stangenbohnen können hierbei leicht eine Höhe von bis zu 4 Metern erreichen, wobei die Blüten etwa 2 cm lang sind. Ungefähr ab Mitte bis Ende Juli und dann bis Anfang Oktober können die Stangenbohnen geerntet werden – zumeist dann, wenn die Bohnen in der Hülse noch nicht ausgewachsen sind.

Bohnen haben keinen hohen Nährstoffbedarf, deshalb können auch ausgelaugte Böden gute Erträge erzielen. Durch ihre stickstoffreichen Wurzeln dienen Bohnen sogar der Bodenverbesserung. Suchen Sie sich zum Bohnen anbauen einen sonnigen aber etwas windgeschützten Standort.

Regelmäßiges Gießen ist wichtig, Staunässe sollte dabei vermieden werden. Erst von der Blüte bis zum Fruchtansatz ist eine gute Wasserversorgung für eine erfolgreiche Ernte der Stangenbohnen entscheidend. Kommen die ersten Keime aus dem Boden zum Vorschein, sollte der Grund der Bohnenbeete einmal je Woche gründlich mithilfe eines Wasserschlauchs getränkt werden, der 10 bis 15 Minuten im Beet liegengelassen wird. Vor der Keimung sollte hingegen wenig gegossen werden. Allzu stark kalkhaltig sollte das Wasser nicht sein.

Sobald Buschbohnen eine Höhe von circa 10 Zentimetern erreicht haben, sollen sie angehäufelt werden, das heißt, dass etwas Erde über den Wurzelbereich gegeben wird, um die Standfestigkeit zu erhöhen. Düngen ist meist nicht notwendig, allenfalls kann ein- oder zweimal etwas Kompost gegeben werden. Für gewöhnlich ist es nicht erforderlich, die Bohnen vor dem Winter zu verschneiden. Allerdings kann dies dann angebracht sein, wenn sich einzelne Triebe stark verknoten oder so ungünstig liegen, dass sie eine erfolgreiche Ernte verhindern.

Bohnen pflegen: Regelmäßig gießen
Zum Bohnen pflegen gehört u.a. das regelmäßige Gießen - Foto: © Patryssia - stock.adobe. com

Bohnen mit anderen Pflanzen kombinieren

Bohnen mögen die Gesellschaft mit anderen Pflanzen. Tomaten oder Bohnenkraut sind gut geeignet, auch Rosenkohl oder Grünkohl sind gute Nachbarn. Mit anderen Hülsenfrüchten wie Erbsen vertragen sie sich allerdings nicht.

Eine uralte Anbauform ist die Kombination von Mais, Bohnen und Kürbis. Dabei bedeckt der Kürbis den Boden und die Bohnen können sich an den Maisstängeln emporranken. Diese Form des Anbaus wird noch heute von den Indianern gepflegt und ist auch für deutsche Gärten sehr gut geeignet. 

Auf Schädlinge und Erkrankungen achten

Obwohl Bohnen an einem gut gewählten Standort sehr widerstandsfähig sind, können Schädlinge und Erkrankungen die ganze Ernte vernichten. Eine gefürchtete Viruserkrankung ist das Bohnenmosaikvirus, das die Pflanze zum Absterben bringt. Beim Auftreten müssen die Bohnen entfernt und entsorgt werden. Keinesfalls dürfen befallene Pflanzen auf den Kompost. Zu den gefährlichsten Schädlingen gehört die Bohnenblattlaus. Sie lässt sich mit etwas Glück durch Brennnesseljauche entfernen. Durch das Anpflanzen von Tagetes oder Ringelblumen lässt sich der Schädling begrenzt fernhalten. Ein jährlicher Wechsel des Standorts ist zur Schädlingsbekämpfung ebenfalls ratsam.

Grundsätzlich sollten die Bohnen nie bei nassem Wetter gepflückt oder angefasst werden, weil ansonsten die Anfälligkeit gegenüber Pilzkrankheiten steigt. Braun, schwarz oder gelblich verfärbte Teile der Pflanze sind unverzüglich zu entfernen, da dies ein Anzeichen für einen Befall mit Schädlingen und Krankheiten ist. Macht sich Bohnenrost breit, sollten erste kranke Blätter frühzeitig abgepflückt und vernichtet werden. 

Bohnen ernten

Geerntet wird die Bohne nach circa zehn Wochen. Bei Bohnen, deren ganze Schote verwendet werden soll, sorgt häufiges Pflücken für besonders hohe Erträge. Bis zum Einsetzen des Frostes können Bohnen regelmäßig geerntet werden. Ein paar Bohnen sollten solange am Strauch verbleiben, bis sie überreif sind. Die Samen lassen sich dann im nächsten Jahr als Saatgut verwenden.

Bohnen niemals roh verzehren!

Bohnen finden in der Küche vielfache Verwendung. Allerdings dürfen sie niemals roh verzehrt werden, da sie einen giftigen Inhaltsstoff, das Phasin, enthalten. Sie müssen deshalb immer auf mindestens 70 Grad erhitzt werden, da das Phasin so zersetzt wird. 

Bohnen in der Küche

Verwendet werden Bohnen in Eintöpfen, als Gemüsebeilage oder in Salaten. Zum Einfrieren oder Einkochen sind Bohnen ebenfalls sehr gut geeignet. Sollen die Bohnensamen getrocknet werden, müssen sie aus den Hülsen gelöst und an einem warmen, trockenen Ort aufbewahrt werden.

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