Frühkartoffeln vorkeimen - Schritt für Schritt Anleitung zum Ernteerfolg

Wenn Sie pünktlich zur Spargelsaison Ihre ersten eigenen Kartoffeln ernten möchten, sollten Sie frühzeitig mit dem Vorkeimen beginnen. Dadurch kommen Sie nicht nur eher in den Genuss der selbstgepflanzten Erdäpfel, sondern steigern gleichzeitig Ihren Ertrag. Lesen Sie, wann der optimale Zeitpunkt zum Vorkeimen Ihrer Frühkartoffeln ist und wie Sie im Einzelnen vorgehen sollten.

Warum sollte ich meine Frühkartoffeln vorkeimen?

Durch Vorkeimen Ihrer Pflanzkartoffeln ermöglichen Sie den Knollen einen optimalen Start in die Saison. Gleichzeitig profitieren Sie von einem bis zu 20 % höheren Ernteertrag. Ein ordentliches Plus, für das sich allein schon der geringe Aufwand des Vorkeimens lohnt.

Verantwortlich für den höheren Ertrag ist die geringere Anfälligkeit vorgekeimter Kartoffeln für verschiedene Krankheiten wie Krautfäule und Schädlinge wie den Kartoffelkäfer. Das Vorkeimen hat aber noch einen weiteren Vorteil: Es zieht den Erntezeitpunkt vor! Etwa zwei bis drei Wochen früher können Sie das Ergebnis Ihrer vorgekeimten Frühkartoffeln ernten und frisch genießen.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um Frühkartoffeln vorzukeimen?

Der beste Zeitpunkt Ihre Frühkartoffeln zum Vorkeimen zu bringen, ist von Anfang Februar bis Mitte März. Bei optimalen Bedingungen können Sie die ersten Kartoffeln schon Mitte bis Ende Mai ernten. Genau richtig, um die Knollen zusammen mit dem ersten frischen Spargel der Saison zu genießen.

Für das Vorkeimen selbst benötigen Sie kaum Zubehör. Wichtig ist die Wahl der Pflanz- bzw. Saatkartoffeln. Für welche Knolle Sie sich entscheiden, ist in erster Linie Geschmackssache. Beliebte Sorten, die sich gut zum Vorkeimen eigenen, sind:

  • Agila (eine noch recht neue Sorte aus dem Jahr 2006)
  • Cilena (zeitweise die beliebteste Kartoffel der Deutschen)
  • Galactica (eine irische und sehr widerstandsfähige Knolle)
  • Princess (sehr robuste und schön geformte Kartoffel)
  • Marabel (leckere Kartoffel für Salz- und Pellkartoffeln)
  • Annabelle (Festkochend, sehr früh erntereif)
  • Adretta (Mehligkochende Sorte, geringe Anfälligkeit für Kraut- und Knollenfäule)

Tipp:
Wählen Sie aus allen Kartoffeln die schönsten aus und verwenden Sie nur diese zum Vorkeimen. Die Pflanzkartoffeln sollten zudem unversehrte Schalen und möglichst keine Druckstellen haben. Das erhöht die Chancen auf eine reiche und einwandfreie Kartoffelernte. Haben Sie Ihre Kandidaten auserkoren? Dann können Sie mit dem Vorkeimen beginnen.

So funktioniert das Vorkeimen von Frühkartoffeln

Für das Vorkeimen sollten Sie neben den Kartoffeln eine Obstkiste, gute Pflanzenerde und reifen Kompost bereitstellen. Das ist allerdings keine Pflicht. Das Vorkeimen funktioniert auch in einem anderen Gefäß wie zum Beispiel einem Eierkarton und ohne Erde. Viele Bio-Bauern bevorzugen jedoch die Variante mit Erde.

Entscheiden Sie sich ebenfalls hierfür, gehen Sie wie folgt vor: Füllen Sie im ersten Schritt Pflanzenerde in die Kiste. Sie sollte ausreichend Platz für all Ihre Kartoffeln bieten. Geben Sie nun noch etwas Reifekompost hinzu und vermengen sie diesen mit der Erde. Er lockert den Boden auf und liefert wichtige Nährstoffe. Nun kommt es zum spannenden Teil: dem Einstecken der Knollen. Drücken Sie diese etwa zur Hälfte in die Erdmischung. Wichtig: Die Seite mit den meisten Keimen (die sogenannte Kronenseite) muss oben sein. Aus ihr entwickeln sich die Triebe der Kartoffel.

Der weitere Vorgang ist gleich, unabhängig davon, ob Sie Erde verwenden oder nicht: Sorgen Sie für optimale Keimbedingungen. Dazu sollte das Pflanzgefäß mit den Kartoffeln an einem hellen Ort stehen, denn Licht sorgt dafür, dass die Knollen austreiben. Ideal ist zudem eine Temperatur von 10 bis 15 Grad Celsius. Jetzt heißt es abwarten. Nach vier bis sechs Wochen sind die Kartoffeln ausreichend vorgekeimt und können ins Freie.

Pflanzen Sie die vorgekeimten Frühkartoffeln in den Garten

Haben die Pflanzkartoffeln ausreichend Triebe gebildet, ist es Zeit, sie ins Beet zu setzen. Vorausgesetzt, die Temperatur der Erde liegt konstant über 6 Grad Celsius. Heben Sie nun die Löcher für die Kartoffeln aus. Diese sollen so tief sein, dass die Keime etwa 10 Zentimeter mit Erde bedeckt sind. Das schützt die Knollen vor späten Frösten. Zwischen den einzelnen Reihen sollten Sie einen Abstand von 60 bis 70 Zentimetern einhalten. Die einzelnen Kartoffeln selbst sollten etwa 20 bis 30 Zentimeter auseinanderstehen. Achten Sie beim Pflanzen darauf die Wurzeln und grünen Triebe nicht zu beschädigen. Jetzt können Sie abwarten und zusehen, wie die Triebe durch das Erdreich nach oben stechen. Ein sicheres Zeichen, dass sich unterhalb der Erdoberfläche viele schmackhafte Frühkartoffeln bilden. Das Kartoffeln anbauen im Garten ist also gar nicht so schwer!

Tipp:
Bis etwa Mitte Mai (Eisheiligen) ist das Risiko für Frost gegeben. Die eisigen Temperaturen können die zarten Triebe zerstören. Sie können die Triebe schützen, indem Sie in kalten Nächten ein Gartenvlies über das Kartoffelbeet legen. Wir wünschen viel Erfolg und eine gute Kartoffelernte 2024!

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