Eine typische Staude für den Kräutergarten oder für das Rosarium ist der Lavendel. Der Lavendula angustifolia, wie er lateinisch bezeichnet wird, ist eigentlich im Mittelmeerraum beheimatet und ist eine vielseitig einsetzbare Pflanze. Sie ist nicht nur ansprechend für das Auge, sondern auch für den Gaumen. Im August entfaltet er seine volle Schönheit, wenn er in seiner typischen violetten Farbe erblüht.
Lavendel gehört zu den Lippenblütlern und wird als immergrüner, sehr buschig verzweigter, mehrjähriger Halbstrauch bezeichnet. Er kann eine Höhe von bis zu 80 Zentimetern erreichen, sollte aber kürzer geschnitten werden, um einen optimalen Wuchs zu gewährleisten. Lavendel weist langstielige violette bis rosafarbene Blüten auf, das hängt von der Sorte ab. Die Blüten sitzen grundsätzlich an schmalen und langen Ähren. Die langen Triebe sind alle mit nadelförmigen und behaarten Blättern besetzt.
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Tipps zum Lavendel pflanzen und pflegen
Bevorzugter Standort von Lavendel
Beim Standort sollte beachtet werden, dass der Lavendel einen sonnigen Platz liebt und auch für ein optimales Pflanzenwachstum benötigt. Der Boden sollte trocken sein, aber er benötigt einen sehr kalkreichen und sandigen Boden, auf Staunässe reagiert der Lavendel sehr empfindlich. Zu schwere Böden können vor der Pflanzung mit Sand vermischt und damit durchlässiger werden. Der optimale pH-Wert des Bodens für Lavendel liegt bei 6,6 – 8,2. Starken Wind mag die Pflanze gar nicht. Ein etwas geschützter Standort nahe einer Mauer oder Hauswand in Südlage, die auch im Winter ein wenig Wärme abgibt, ist dementsprechend ideal. Lavendel wird ausgesprochen gern neben Rosen gepflanzt, da er eine „abschreckende“ Wirkung auf Blattläuse hat.
Lavendel pflegen und schneiden
Die Pflege des Lavendels ist nicht sehr aufwändig, nur spätestens im März sollten alle alten Triebe aus dem Vorjahr herausgeschnitten werden. Ist der Lavendel abgeblüht, sollte ein radikaler Rückschnitt erfolgen. Die Pflanze treibt aus dem alten Holz nur sehr schwer nach, deshalb ist dieser Rückschritt unbedingt vonnöten. Bei starken Frösten sollte der Lavendel mit ein wenig Reisig oder mit Stroh abgedeckt werden, um Frostschäden, die durchaus genauso beim Lavendel auftreten können, zu vermeiden. Weitere Tipps zum Lavendel schneiden
Vermehrung von Lavendel
Zur Vermehrung des Lavendels kann angemerkt werden, dass diese sowohl durch Aussaat als auch durch Stecklingsvermehrung durchgeführt werden kann. Bei der Aussaat im März sollte der Gärtner bedenken, dass das Saatgut drei bis vier Wochen zum Keimen benötigt. Im Mai können die Setzlinge ins Freiland verbracht werden, in einem Abstand von 30 x 30 Zentimeter. Nach der Blüte kann eine Stecklingsvermehrung vorgenommen werden.
Denn beim Lavendel schneiden im Frühjahr und Herbst bleiben Triebe übrig. Sie können ausgezeichnet genutzt werden, um den Lavendel zu vermehren. Die Stecklinge werden vom nicht verholzten Lavendel in ca. 15 cm Länge herausgebrochen und nicht geschnitten. Dabei sollte ein wenig Holz des Haupttriebes der Mutterpflanze am unteren Ende des Stecklings verbleiben. Nachdem die unteren Blätter entfernt wurden, kommen immer ca. 3 Stecklinge in einen Blumentopf mit passender Erde. Nach einem Monat bilden sich langsam die ersten Wurzeln. Im Frühjahr geschnittene Stecklinge dürfen ab Mitte Mai ins Freiland, die Herbstlichen überwintern bis zum Frühjahr im Gewächshaus oder auf der Fensterbank.
Lavendel pflanzen - Was ist zu beachten?
Im Hochsommer schickt der Lavendel einen betörenden Duft durch den Garten, die Bienen und Hummeln lieben die aromatische Pflanze. Seine intensive lila und violette Farbe nuanciert wunderschön mit Rosenbeeten oder Duftgärten mit Kräutern und Stauden. Wer seinen Lavendel gut pflegt, wird viele Jahre Freude daran haben. Denn die Halbsträucher werden bis zu dreißig Jahre alt.
Lavendel säen oder pflanzen
Ohne Zweifel bietet die große Sortenvielfalt des Lavendel für jeden Geschmack die geeignete Pflanze. Sie kann entweder im Fachhandel vorgezogen gekauft, oder selbst ausgesät werden. Wer auf die fertige Ware aus der Gärtnerei nicht zurückgreifen möchte, sät den Lavendel in Saatschalen ab Februar auf der Fensterbank oder im Gewächshaus. Mit einer Folie in den ersten vier Wochen abgedeckt, werden sich binnen zwei bis drei Wochen Keime zeigen. Ins Freiland gesät werden kann die violette Pracht erst ab April. Die vorgezogenen Pflanzen oder Keimlinge kommen nach dem letzten Frost in die Erde. Sie brauchen lang um anzuwurzeln. Ein Pflanzabstand von 30 bis 40 cm gilt als optimal. Die Pflanzen haben so ausreichend Licht und können bei Regen durch den Wind gut wieder trocknen.
Lavendel im Topf pflanzen
Auch wer keinen eigenen Garten besitzt, muss auf die duftende anspruchslose Pflanze nicht verzichten. Lavendel eignet sich hervorragend für eine Bepflanzung in Kübeln. Den Hauch Mittelmeerflair gibt es jedoch nur, wenn der Lavendel in einem Topf mit Dränage gesetzt wird, so dass das Regenwasser zügig abfließen kann. Ein winterfester Topf mit einer Tonscherbe über dem Abflussloch wird mit einer Kräutererde gefüllt, welche wiederum zuvor mit Sand und Kieseln gemischt wurde. Im Winter kann der Topf auf Holz oder eine Styropor-Platte nahe einer Hauswand gestellt werden, und so sicher überwintern. Achten Sie dennoch beim Kauf auf eine frostsichere Sorte. In den Kübel gepflanzt wird Lavendel ab Mai.
(Text: B. L. + C. D. – Hobbygärtnerinnen)
Tipp:
Echter Lavendel ist übrigens essbar! Er schmeckt blumig, ähnlich wie Rosmarin und je nach Anbauregion süßlich-herb bis leicht bitter. Lavendel passt gut zu Salatdressings, Kartoffel-, Fisch- und Fleischgerichten. Lavendel ist ein wichtiger Bestandteil der „Kräuter der Provence“, weshalb sie ihn auch gut mit Kräutern wie Rosmarin, Thymian, Majoran und Fenchel kombinieren können.