Eine Reise durch das Gartenjahr - Teil 2:

Im Februar ist es oft noch winterlich – kalt, trüb und evtl. liegt sogar Schnee. Was sollte man da im Garten machen? Aber auch in diesem Monat gibt es schon einiges zu erledigen! So werden die Beete eingeteilt und der Boden vorbereitet, Pflanzen vorkultiviert, Hecken geschnitten und das erste Gemüse ausgesät.

Welche Gartenarbeit kann man im Februar erledigen?
Eine kurze Übersicht der wichtigsten Arbeiten im Februar:

  • Bodenbearbeitung und Beeteinteilung
  • Pflanzen vorkultivieren
  • Frostschutz für Jungpflanzen
  • Hecken, Sträucher, Stauden schneiden
  • Bäume und Sträucher vermehren
  • Erste Pflanzungen und Aussaaten

1. Bodenbearbeitung und Beeteinteilung wichtige Gartenarbeit im Februar

Das Gartenjahr endet im Spätherbst mit der Bearbeitung des Bodens für das folgende Jahr. Und genauso beginnt auch das neue Gartenjahr: mit der Bodenbearbeitung. Wann damit begonnen werden kann, ist natürlich stark von der vorherrschenden Witterung abhängig. Wenn der Februar mild ist, kann genauso bereits die eine oder andere Arbeit im Garten erledigt werden. Als Faustregel gilt: Der Boden kann betreten und bearbeitet werden, wenn er nicht mehr schwer an den Schuhen klebt.

Unabhängig davon, ob der Boden im Herbst richtig umgegraben wurde oder nicht, muss er nun zunächst einmal gelockert werden. Die Grabegabel und der Sauzahn leisten dabei gute Dienste. Die Grabegabel wird Stück für Stück in den Boden gestochen und von rechts nach links bewegt, der Sauzahn kann quer durch das Beet gezogen werden. Beides trägt dazu bei, den Boden zu lockern. Wer mit diesen beiden Gartenwerkzeugen arbeitet, tut dem Boden viel Gutes. Die Bodenstruktur wird nicht zerstört und dennoch wird der Boden bis in tiefere Schichten gründlich gelockert. Während des Auflockerns kann gleichzeitig vorhandenes Unkraut entfernt werden. Zur Bodenverbesserung werden Rohkompost, organischer Volldünger oder Stallmist eingearbeitet.

Für Beete, die neu angelegt werden sollen und die noch nicht im Herbst umgegraben wurden, muss zuerst die Grasnarbe entfernt werden. Diese dient mit der Grasseite nach unten auf dem Komposthaufen später als wertvolles Kompostmaterial. Neue Beete müssen je nach Boden mindestens zwei Spaten tief umgegraben werden. Beim Umgraben sollte schichtweise gearbeitet werden, damit die einzelnen Bodenschichten nicht untereinander vermischt werden.

Nachdem alle Böden gelockert sind, können sie noch mit Harke oder Rechen nachbearbeitet werden. Diese beiden Gartengeräte zerkleinern verbliebene Erdschollen und hinterlassen einen feinkrümeligen Boden, der nun bereit für Sämereien ist.

Bevor es an das Säen und Pflanzen geht, müssen die Beete jedoch noch eingeteilt werden. Ein vorher angelegter Gartenplan macht sich jetzt bezahlt. Bei der Einteilung der Beete spielt es eine große Rolle, was gepflanzt werden soll und in welcher Menge. Wer möglichst viele unterschiedliche Arten pflanzen möchte, braucht auch entsprechend viele kleine Beete. Dadurch, dass mehr Wege angelegt werden müssen, sollte die Grundfläche im Ganzen größer sein. Bei unterschiedlichen Sorten muss zudem die Fruchtfolge berücksichtigt werden. Außerdem ist darauf zu achten, nur Pflanzen in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander anzusiedeln, die sich gegenseitig begünstigen. Sollen nur wenige Gemüsesorten, dafür aber in größeren Mengen angepflanzt werden, empfiehlt sich das Anlegen von lang gestreckten Beeten, die ideal für die Pflanzung in Reihen sind.

Weiterhin sollte an eine Schutzbepflanzung gedacht werden, falls die Gemüsebeete dem Wind ausgesetzt sind. Sträucher und blühende Stauden sind eine tolle Alternative zu Buchs oder Thuja und bilden eine reizvolle Randbepflanzung, die zum Einen optische Reize bietet und zum Anderen die empfindlichen Gemüsepflanzen vor Wind schützt. Die Randbepflanzung sollte aber nicht so hoch werden, dass sie dem Gemüsebeet die Sonne nimmt. Gegebenenfalls müssen Sträucher und Stauden eingekürzt werden.
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2. Februar im Garten - Pflanzen vorkultivieren

Viele Pflanzen können jetzt schon herangezogen und schrittweise an das Klima draußen gewöhnt werden. Dazu gehören Zwiebelpflanzen sowie einjährige Gartenblüher, wie zum Beispiel Tagetes, Sonnenhut, Sommerastern, Löwenmaul, Männertreu, Eisenkraut und Gartennelken. Viele davon blühen den ganzen Sommer über, Tagetes sogar bis weit in den Spätherbst hinein. Auch viele Gemüsepflanzen werden jetzt schon vorgezogen. Einige Kandidaten können direkt im Frühbeet oder Gewächshaus vorkultiviert werden. Ein kühler Raum und genug Gefäße zum Heranziehen tun es aber genauso. Hierfür gibt es in den Gartencentern diverse Mini-Treibhäuser für die Wohnung. Eine solch teure Ausstattung ist jedoch nur selten nötig. Genauso gut lassen sich die Pflanzen in Holzkisten, die sich übereinander stapeln lassen und dennoch genug Licht und Luft an die unteren Etagen lassen, anzüchten. Ebenfalls geeignet sind Torfquelltöpfe oder ganz einfach alte Eierkartons sowie längliche Gefäße aus Ton.

Der Raum in der Wohnung, in dem die Pflanzen stehen, darf nur mäßig beheizt werden. Hin und wieder kann sogar ein vorübergehender Kältereiz angebracht sein. Dadurch werden die Pflanzen abgehärtet und kommen mit dem Klima im Freiland besser zurecht.

Alle Frühlingsblüher, die aus Zwiebeln oder Knollen heranwachsen, können nun schon einmal in Töpfe gepflanzt werden. Hierzu gehören Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Wenn die Pflanzen jetzt vorkultiviert werden, können sie rechtzeitig nach draußen gepflanzt werden, bevor die Blühreife eintritt. Wer die Zwiebeln bereits im Herbst in Töpfe gesetzt hat, um sich im Vorfrühling an den Blüten zu erfreuen, kann die Pflanzen allerdings im März oder April nicht mehr ins Freiland pflanzen. Erst nachdem die Blätter verwelkt sind, können die Zwiebeln im Sommer in die Beete oder zum Verwildern in den Rasen gepflanzt werden.

Zu den Gemüsesorten, die jetzt schon vorkultiviert werden können, gehören Salate, Kohlrabi, Weiß- und Rotkohl, Blumenkohl und Porree. Wer seinen Grünkohl vor dem Raupenfraß schützen und schon im Juli ernten möchte, kann ihm durch das Vorkultivieren einen Vorsprung verschaffen.

Jetzt ist es auch an der Zeit, von älterem Saatgut eine Keimprobe zu machen, damit Fehlendes rechtzeitig hinzu gekauft werden kann. Für die Probe werden die Samenkörner in nasses Küchenpapier oder Löschpapier eingewickelt. Das Papier wird auf etwas Erde oder Sand in ein niedriges Gefäß gelegt und mit Klarsichtfolie abgedeckt. Das Ganze sollte warm stehen, am besten auf der Fensterbank über der Heizung. Ist das Saatgut noch zu gebrauchen, gehen ungefähr 70 Prozent der Körner auf.

3. Garten im Februar: Frostschutz für Jungpflanzen

Der Februar ist mitunter noch recht frostig. Auch wenn die Tage schon sonnig und mild sind, kann es in den Nächten noch empfindlich kalt werden. Wer kein Frühbeet hat und dennoch seine ersten Freilandpflanzen vor Frost schützen will, kann auf verschiedene Folien aus Kunststoff zurückgreifen.

Empfehlenswert sind vor allem dünne Folien, die nicht auf den Pflanzen aufliegen. Sie bilden vielmehr ein Luftpolster, welches durch die Einwirkung der Sonnenstrahlen aufgewärmt wird. So können Minusgrade den Pflanzen nichts anhaben, weil das Beet sich im Plusbereich befindet. Noch wärmer halten durchsichtige, genoppte Folien.

Dunkle Folien hingegen sind eher für Kaltkeimer geeignet, weil diese sich nicht so stark aufheizen. Wenn die Pflanzen irgendwann während des Wachstums gegen die Folie stoßen, können Löcher hinein geschnitten werden. Dann ist der Boden trotzdem geschützt, gleichzeitig werden die Pflanzen nicht am Wachstum gehindert. So genannte vorgefertigte Schlitzfolien ersparen diese Arbeit und lassen auch das Regenwasser durch.

Für Pflanzen, die an Stäben oder anderen Rankhilfen wachsen, gibt es Folien zum Überziehen. Diese tütenähnlichen Folien sind zum Beispiel für Freilandtomaten oder Bohnen sehr gut geeignet.

Gazeartige Vliese, die aus vielen einzelnen Fäden bestehen, erfüllen neben dem Frostschutz noch andere Zwecke. Sie lassen das Regenwasser durch und schützen zusätzlich vor ungebetenen Schädlingen.

Hecke schneiden im Februar
Gartenarbeit im Februar: Hecke und Sträucher schneiden - Foto: © Gundolf Renze - stock.adobe. com

4. Hecken, Sträucher und Stauden schneiden

Die meisten Hecken können im Februar einen Rückschnitt vertragen, bevor sie im Frühjahr neu austreiben. Geschnitten werden um diese Jahreszeit vor allem Laubhecken, darunter Hainbuche, Weißdorn, Eibe und Liguster. Der Schnitt sollte nicht zu sparsam erfolgen. Es kann ruhig bis in das alte Holz zurückgeschnitten werden. Erfahrungsgemäß muss aufgrund des starken Austriebs im Frühjahr und im Sommer dann noch einmal ein zweiter Schnitt erfolgen.
Weitere Tipps zum Hecke schneiden

Auch Sträucher, die im Sommer ihre Blütenpracht zeigen, können jetzt geschnitten werden. Frühjahrsblühende Büsche hingegen sollten entweder gar nicht oder nur sehr vorsichtig geschnitten werden, denn sie tragen meist schon Knospen. Hier sollte maximal ein wenig ausgelichtet werden, die Triebe, die mit Blütenknospen besetzt sind, müssen stehen bleiben.

Ebenfalls können Rosen im Februar bereits geschnitten werden. Dabei werden vor allem die Zweige des Vorjahres, die trocken geworden sind, entfernt. Bei Strauchrosen sollte hingegen möglichst ganz auf den Schnitt verzichtet werden. Schließlich sollen diese Rosen einmal ihre typische buschartige Form bekommen. Ein Schnitt kann hier sehr hinderlich sein.

Für viele Sommerblüher wie die Clematis gilt: eher mehr denn weniger schneiden. Hier ist ein Rückschnitt bis in das alte Holz empfehlenswert.

5. Gartenarbeit im Februar: Bäume und Sträucher vermehren

Falls noch nicht im Herbst geschehen, können nun viele Bäume und Sträucher vermehrt werden. Das geht am besten durch Stecklinge. Die Stecklinge sollten ungefähr 20 bis 30 Zentimeter lang sein und aus den verholzten Trieben des Vorjahres geschnitten werden. Der Schnitt sollte unmittelbar unterhalb einer Knospe erfolgen.

Die Stecklinge können nun entweder im Topf vorgezogen und dann ausgepflanzt oder direkt an Ort und Stelle gepflanzt werden. Dafür werden die Stecklinge einfach in den zuvor gut vorbereiteten Boden gesteckt und gut angegossen.

Bei manchen Stecklingen empfiehlt es sich, diese zunächst in ein Gefäß mit Wasser zu stellen, um zu sehen, ob diese Wurzeln bilden. Das ist zum Beispiel bei der Korkenzieher-Haselnuss der Fall. Nach ausreichender Wurzelbildung werden die Stecklinge entweder in einen Topf oder Kübel gesetzt oder an ihren vorher vorbereiteten Platz im Garten ausgepflanzt. 

6. Erste Pflanzungen und Aussaaten

Eine schöne Gartenarbeit im Februar: Die Aussaaten! 
Bereits im Februar kann mit den ersten Pflanzungen und Aussaaten begonnen werden. Bei milder Witterung können schon manche Obstgehölze, wie zum Beispiel Quitte, Aprikose und Pfirsich gepflanzt werden. Auch für viele Ziergehölze oder Weinreben beginnt bereits im Februar die Pflanzsaison.

Für Lilien wird oft als Pflanzzeit der April angegeben. Dies ist jedoch nur ein Richtwert und hängt von den klimatischen Bedingungen der Region sowie der vorherrschenden Witterung ab. Ist der Februar mild, kann durchaus schon mit dem Setzen der Zwiebeln begonnen werden. Die Pflanzen erhalten dadurch einen Vorsprung.

Während die meisten Gemüsearten entweder vorkultiviert werden müssen oder später direkt ins Freiland gesät werden, können einige wenige Arten bereits im Februar im Freiland ausgesät bzw. gesetzt werden. Hierzu gehören Spinat, Möhren und Zwiebeln. Die Pflanzen sollten anfangs aber durch Vliese oder Folien vor allzu starken Frösten geschützt werden.
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Rhabarber kann jetzt verfrüht werden, indem er mit reichlich Kompost oder Mist versorgt wird. Ein darüber gestülpter Behälter sorgt für ein angenehmes Klima und lässt den Rhabarber früher austreiben.

Spätestens jetzt, wenn die ersten Neupflanzungen anstehen, sollte das Wintergemüse von den Beeten abgeräumt werden. Auch eventuell noch vorhandene Vorräte im Keller oder in der Erdmiete müssen auf Schadstellen überprüft werden. Faulendes Gemüse ist auf jeden Fall zu entfernen, weil sonst eine Ansteckung des bisher noch unversehrten Gemüses erfolgt.
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(Text: B. L.)</