Auf Schädlinge im Garten können wir gut und gern verzichten, auf Nützlinge hingegen nicht. Sie sind die natürliche und ökologische Schutzpolizei des Gartens. Aus reinem Eigennutz dezimieren sie Schädlinge, da sie sich von ihnen ernähren. Wer in seinem Garten Nützlingen Lebensraum zur Verfügung stellt, kann oft auf chemische Schädlingsbekämpfungsmittel verzichten und damit sich selbst und der Umwelt einen guten Dienst erweisen.
Nützlinge im Garten
Nützliche Tiere im Garten
Welche Tiere gehören nun aber zu den Nützlingen und warum ist es gut sie im Garten anzusiedeln? Das erklären wir Ihnen im Folgenden etwas genauer:
Beispiele für heimische Nützlinge im Garten
Die größte Gruppe der Nützlinge sind Insekten und ihre Larven. Schon Kinder kennen den süßen roten Käfer mit den schwarzen Punkten. Zahlreiche Marienkäferarten vertilgen sowohl als Larve als auch als ausgewachsenes Tier Unmengen von Blattläusen. Auch andere Käferarten, wie etwa der Lauf- oder Weichkäfer, kümmern sich um die Bekämpfung großer Schädlinge. Schwebfliegen sehen Wespen sehr ähnlich, unterscheiden sich jedoch durch ihr Flugverhalten. Ihre Larven sind im Garten nützlich, da sie ebenso diverse Schädlinge vertilgen. Ähnlich verhält es sich mit den Nachkommen der Florfliegen und Raupenfliegen. Gallmücken werden von Hobbygärtnern gern in Gewächshäusern des Gartens eingesetzt. Gegen Schildläuse, Kohlschädlinge oder die Weiße Fliege agieren Schlupfwespen sehr erfolgreich. Neben ihr leisten viele andere Wespenarten gute Schädlingsbekämpfungsarbeit. Niemand möchte gern Wanzen in seinem Garten? Weit gefehlt, denn neben den pflanzenschädigenden Arten sind auch unzählige räuberische Wanzen im Garten vertreten, die Schädlingen wie Spinnmilben oder Zikaden den Krieg angesagt haben. Ohrwürmer kommen vorrangig im Obstbau zum Einsatz, kümmern sie sich doch gerade nachts um die ungern gesehenen Blutläuse.
Abgesehen von Insekten sind auch Vögel im Kampf gegen Schädlinge nützlich. So fressen Grünspechte beispielsweise Ameisen oder Kleiber Schädlingslarven an Baumstämmen. Vögel wie Spatzen vertilgen wahre Unmengen an schädlichen Raupen, Würmern und Insekten jedes Jahr. Weitere wichtige Nützlinge sind Kröten und Lurche, Schlangen und Eidechsen. Selbst Fledermäuse leisten wertvolle Dienste. Der Igel ist ein wahrer Schneckenvertilger. Und obwohl niemand die unschönen Maulwurfshügel in seinem Garten möchte, vernichten Maulwürfe Massen an Insekten. Ein Marder am Auto ist der Schrecken jedes Pkw-Besitzers, im Garten geht er jedoch sehr erfolgreich gegen Wühlmäuse vor. Ähnlich verhält es sich bei Spinnen: im Haus sind sie unwillkommen, im Garten helfen sie erfolgreich, gegen Schädlinge vorzugehen. Genau betrachtet sind sogar Bienen und Hummeln Nützlinge. Obwohl sie nicht direkt Schädlinge bekämpfen, sorgen sie für die Bestäubung vieler Pflanzen im Garten und sind somit auch für andere Nützlinge wichtig.
Weitere Nützlinge:
- Insekten im Garten
- Fadenwürmer
- Schmetterlinge im Garten
- Marder
Nützlinge im Garten ansiedeln
Oft regelt sich in der Natur vieles allein. Treten Schädlinge auf, dauert es nicht lang, bis sich auch Nützlinge ansiedeln. Immer öfter fehlt jedoch den Nützlingen der Lebensraum. Gärtner können dem entgegenwirken. Wilde Blütenpflanzen geben Insekten Nahrung. Totholz, Trockenmauern oder Steinhäufen schaffen Unterschlupf für viele Nützlinge. Hängen Sie Brutkästen auf, lassen Sie wenn möglich Sträucher und Büsche wild wachsen, legen Sie Tümpel an mit Röhrichtzonen. Auch Insektenhotels oder Nisthilfen für Insekten in Form von Nisttöpfen oder -glocken unterstützen die Nützlinge tatkräftig bei ihrer Arbeit.
Die Vorteile der Nützlinge
Es liegt auf der Hand: Nützlinge sind die biologische Antwort auf die chemische Keule im Einsatz gegen die ungebetenen Gartengäste. Resistenzbildungen bei Schädlingen können nicht entstehen, vorhandene Nutzorganismen wie beispielsweise Bienen kommen nicht zu Schaden. Bedenkenlos in den Salat beißen zu können, ist ohne Rückstände durch Chemie auf der Pflanze möglich, die Ernte kann ohne Wartezeit beginnen. Dennoch sind auch Nützlingen Grenzen gesetzt. Je mehr Schädlinge vorhanden sind, desto mehr vermehren sich die Nützlinge und vertilgen diese. Sind nicht mehr ausreichend Schädlinge vorhanden, so können sich unter Umständen auch Nützlinge zu Schädlingen verwandeln, weil sie aufgrund von Nahrungsmangel Pflanzen schädigen.
Nützlinge sind eine echte Alternative zu chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln und gut für den Umwelt- bzw. Naturschutz. Zudem sind zum Beispiel Glühwürmchen als Schädlingsbekämpfer wunderschön anzusehen. Einige Nützlinge werden unterdessen sogar im Handel verkauft und können von Hand im eigenen Garten ausgebracht werden.
(Text: C. D. (Hobbygärtnerin)
Tipp:
Lassen Sie im Spätsommer etwas Fallobst liegen für die Tiere. Und denken Sie auch an die Vogelfütterung im Winter!