Wer einen Igel im Garten zu Besuch hat, der kann sich glücklich schätzen. Die süßen Einzelgänger gehören zu den wichtigsten Nützlingen im Garten und unterstützen den Menschen bei der Schädlingsbekämpfung. Wer Igel in seinen Garten einladen möchte, der muss ihn „igelfreundlich“ gestalten.
Der Igel als Nützling
Schädlinge wie Schnecken oder viele Insektenarten machen den Gärtnern das Leben schwer. Pflanzen werden geschädigt, Ernten gemindert. Der Igel, dessen Leibspeise Schnecken, Insektenlarven und -puppen sowie Mäuse sind, macht sogar Wühlmäusen den Garaus. Wer also Igel in seinem Garten ansiedeln kann, der spart eine Menge Zeit und Arbeit bei der Schädlingsbekämpfung, sowie mitunter den unnötigen Einsatz von Chemie.
Der igelfreundliche Garten
Die Hecke straff gestutzt, der Rasen auf 1,5 cm gemäht und kein einziges Blatt Laub im Garten, wirken nicht sehr einladend auf Igel. Er sucht seine Heimat gern in naturnahen und entsprechend igelfreundlich bewirtschafteten Gärten. Das heißt, er braucht ausreichend natürliche Elemente als Lebensraum. Dazu zählen Hecken und Steinmauern, aber auch Teiche oder Obstbäume und Wiesen statt Rasen. Bieten Sie dem Igel Möglichkeiten für den Unterschlupf an. Das sind vor allem Laubhaufen und Trockenmauern, Holzstapel, aber auch Haufen aus Reißig oder Astschnittresten. Ein Igel findet Platz unter alten Wurzeln oder einer hohlen Treppenstufe.
Tür und Tor offen für Igel
Igel sind Wildtiere und haben in freier Wildbahn einen recht großen Aktionsradius von mehreren Kilometern. Ein hermetisch abgeschotteter Garten mit Maschendrahtzäunen bis auf den Boden hindert den Igel daran, sein natürliches Leben zu führen und ausreichend Nahrung aufzunehmen. Lassen Sie daher Lücken im Zaun, biegen Sie eine Ecke des Zauns als Durchschlupf für Igel um oder erleichtern Sie dem Igel das Treppensteigen mit Ziegelsteinen oder anderen Steighilfen, um ihn in Ihren Garten zu locken. Eine Vogeltränke dient nicht nur Vögeln als Wasserstelle, auch Igel nutzen die gefahrlose Möglichkeit, zu trinken
Der igelsichere Garten
Obwohl der Uhu, der Fuchs und der Dachs die natürlichen Feinde des Igels sind, sorgt meist der Mensch dafür, dass Igel verenden. Steile Teiche ohne rettende Aufstiegsmöglichkeiten für Igel oder Kellerschächte und Gruben, aber auch Hülsen für Wäschestangen oder Beerennetze sind tödliche Fallen für Igel. Sie sollten abgedeckt werden. Hinzu kommt der oft unnötige Einsatz von Dünger oder schädlichen Chemikalien im Garten, die dem Igel das Leben sehr schwer machen. Laubbläser oder -sauger haben in einem igelfreundlichen Garten nichts zu suchen. Beim Trimmen von Unkraut unter Hecken sollte entsprechend vorsichtig vorgegangen werden. Der Verzicht auf Giftköder für zum Beispiel Mäuse oder Ratten versteht sich von selbst in einem igelfreundlichen Garten.
Ein Igelhäuschen bauen
Eine wunderbare Möglichkeit, Igeln einen Unterschlupf zu bieten, sind Igelhäuschen. Sie können entweder fertig gekauft werden oder im Hobbykeller selbst montiert werden. Besonders Kinder lieben diese Beschäftigung. Anleitungen gibt es zahlreich im Internet. An einem geschützten Ort im Garten aufgestellt und mit der passenden igelfreundlichen Umgebung wird es sicherlich bald bezogen werden und als Winterquartier für den heimischen Winterschläfer dienen.
Der Igel unter Naturschutz
Leider steht der Igel in einigen europäischen Ländern bereits auf der roten Liste der gefährdeten Tiere. Auch in Deutschland steht er das gesamte Jahr unter Naturschutz. Es ist also verboten, ihn als Haustier aufzunehmen. Allerdings dürfen kranke Tiere gesund gepflegt und schnellstmöglich wieder ausgewildert werden.
Haben Sie einen kranken oder sehr kleinen Igel im Garten gefunden, können Sie sich an Igelauffangstationen wenden. Dort bekommen Sie Tipps, um dem kleinen Wicht zu helfen bzw. eine Adresse in Ihrer Nähe, wo man sich fachgerecht um den Idel kümmern kann.
Sollte man Igel füttern?
Mitunter neigen Menschen im gut gemeinten Sinn dazu, Igel ganzjährig zuzufüttern. Jedoch ist dies in einem igelfreundlichen Garten mit ausreichendem Nahrungsangebot nicht notwendig. Ausnahmen sind die eventuell nahrungsarmen Zeiten im Frühjahr wie auch Herbst. Hier kann dem Igel mit Katzenfutter und Wasser (keine Milch) geholfen werden. Doch Vorsicht: um Krankheiten zu verhindern müssen die Futterstellen regelmäßig gesäubert werden. Im Winter hält der Igel dann Winterschlaf.
Es gibt also zahlreiche Gründe, seinen Garten einladend für Igel zu gestalten. Dies ist nicht kompliziert oder schädlich. Stattdessen profitiert man von der guten Arbeit der Igel bei der Schädlingsbekämpfung.
Erfahren Sie bei uns auch wie man Ameisen im Garten bekämpfen kann. Eigentlich zählen sie zu den Nützlingen, können aber auch durchaus lästig sein.