Unkrautvernichtungsmittel

Unkraut besprühen
Muss es immer ein chemisches Unkrautvernichtungsmittel
sein? - Foto: © Markus Bormann

Wenn es im Garten grünt und blüht, freut sich das Gärtnerherz. Allerdings nur, wenn es gewünschte Pflanzen und keine Unkräuter sind. Sie nehmen den Kulturpflanzen Licht, Wasser und Nährstoffe, schmälern Ernten oder lassen manches Grün gänzlich verkümmern.

Der Griff zu chemischen Unkrautvernichtungsmitteln ist da natürlich wirkungsvoll, doch leider nicht ohne Auswirkungen auf Mensch und Natur. Ein immer stärkeres Umweltbewusstsein vieler Gartenfreunde sowie der Wunsch, eine grüne Oase ohne zusätzliche Chemikalien zu besitzen und damit auch die eigene Gesundheit zu erhalten, rückt immer mehr in den Mittelpunkt vieler Hobbygärtner.

Unkraut vernichten

Neben den chemischen Unkrautvernichtungsmitteln gibt es auch zahlreiche bewährte Hausmittel zum Unkraut vernichten. Wir stellen Ihnen beide Varianten vor.

Chemische Unkrautvernichtungsmittel

Die Methode, Unkraut mit Hilfe von Chemie zu vernichten, ist zweifelsohne schnell und wirkungsvoll. Allerdings zahlt man dafür einen hohen Preis, und dies nicht nur finanziell. Immer wieder müssen Karenzzeiten zwischen dem Aufbringen der Chemikalie und der Ernte eingehalten werden. Des Weiteren sind chemische Unkrautvernichtungsmittel laut Pflanzenschutzgesetz auf versiegelten Flächen verboten und werden zum Teil mit erheblichen Geldbußen geahndet. Mal eben die Fugen in der Einfahrt mit der Chemikalie gießen, ist also verboten. Nicht ohne Grund, denn die Chemie gelangt auf diesen Flächen früher oder später in die Kanalisation und macht Probleme bei der Aufbereitung des Wassers. Auf Beeten und in Rabatten kann die chemische Keule das ökologische Gleichgewicht auf den Kopf stellen. Überdies sind die Auswirkungen auf den Menschen nicht unumstritten. Doch es existieren durchaus Alternativen zu den chemischen Unkrautvernichtern.

Hausmittel zum Unkraut vernichten

Obwohl viele Menschen meinen, dass der altbekannte Einsatz von Salz und Essig eine alternative Methode der Unkrautvernichtung ist, entspricht dies nicht der Wahrheit. Auch diese Methode kann von den Behörden geahndet werden, denn sie belastet das Grundwasser stark. Hingegen sind die gute alte Hacke und der Grubber nach wie vor das ökologischste Mittel gegen die ungewünschten Unkräuter. Beide lockern den Boden auf und belüften ihn sehr gut, die Wurzeln des Unkrautes werden von Hand mit ausgelesen. Mit einem preiswerten Distelstecher lassen sich Pfahlwurzler, wie zum Beispiel der Löwenzahn, sehr gut ausmerzen. Zwischen Pflastersteinen gewachsenes Unkraut und Moos wird mit Fugenkratzern beseitigt. Sind diese an einem langen Stil angebracht, macht das Unkrautvernichten keine Rücken- oder Kniebeschwerden.
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Mit Feuer und Wasser gegen Unkräuter im Garten vorgehen

Immer mehr Beliebtheit erfreut sich das Abbrennen von Unkraut. Gasbetriebene Geräte flammen die Wildkräuter durch die Hitze quasi ab. Besonders für Fugen auf Gehwegen oder Einfahrten eignet sich diese Methode. Schonend kann auch das "Jäten" mit dem Hochdruckreiniger sein. Dank seiner Kraft wird das Unkraut quasi weggepustet. Wer nur kleine Flächen oder eine Fuge an der Hauswand von dem anpassungsfähigen und robusten Unkraut befreien möchte, kann es mit heißem Wasser abbrühen.

Die Ausbreitung verhindern, zusätzliche Arbeit minimieren

Um dauerhaft einen gepflegten unkrautfreien Garten sein eigen zu nennen und sich viel Arbeit zu erleichtern, kann man noch auf andere Methoden zurückgreifen. Eine beliebte und wirksame Möglichkeit, Unkraut zu verhindern, ist das Mulchen. Je nach Pflanzenart im Beet, der Rabatte oder aber nicht bepflanzten Gartenteilen wie Gehwege oder Freiflächen wird gehäckselter Pflanzenschnitt oder Rindenmulch, zum Teil auch Stroh, als Bodenbedeckung eingesetzt. Der Mulch hält die Feuchtigkeit im Boden und speichert das Regenwasser, er nimmt dem Unkraut das Licht, welches es zum gedeihen braucht. Seinetwegen wird die Erdwärme besser gespeichert, auch Bodenlebewesen fühlen sich dadurch wohl. Nicht alle Pflanzen mögen jedoch Mulch. Besonders um größere Flächen, die zunächst nicht genutzt werden sollen, vor Unkraut zu schützen, kann die sogenannte Gründüngung eingesetzt werden. Hierbei sät man gezielt eine spezielle Pflanzenart aus, die die kahle Fläche binnen zwei bis drei Wochen bewusst begrünt. Dies unterdrückt das Unkrautwachstum und lockert den Boden auf. Soll die Fläche wieder genutzt werden, wird die Gründünung abgeschnitten und kompostiert, die Reste umgegraben. Eine Anreicherung des Bodens mit Humus und Bodenorganismen, ist ein echter Gewinn. Für diese Methode der Unkrautvorbeugung, welche übrigens aus der Landwirtschaft stammt, gibt es spezielle Saatmischungen im Fachhandel.

Entferntes Unkraut, egal durch welche Methode, gehört entgegen der Meinung vieler Hobbygärtner nicht auf den Kompost. Viele der Samen überwintern dort und werden vom Gärtner selbst durch den Humus wieder aufs Beet gebracht.
Was gehört auf den Kompost?

Ganz ohne Bekämpfung des Unkrautes lässt sich kein Garten betreiben. Wer jedoch stetig dran bleibt und die Verbreitung eindämmt, kommt mit den herkömmlichen umweltschonenden Mitteln sehr gut klar und kann getrost auf die chemische Keule in seinem Garten verzichten.
Text: C. D. / Stand: 18.09.2023

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