Tipps zum Orchideen pflegen

Natürlich müssen Orchideen, damit sie prächtig wachsen können, mit Licht, Luft, Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Allerdings gibt es ebenso große Unterschiede in der richtigen Versorgung dieser Pflanzen, wie es unterschiedliche Blüten und Farben gibt. Deshalb kann eine einheitliche Orchideenhaltung keineswegs erfolgen. Vielmehr müssen sich die Halter stets an die Gegebenheiten der einzelnen Pflanzen halten, um die Orchideen entsprechend gut versorgen zu können.

Orchideen Standort in der Wohnung

Orchideen sollten stets an hellen Standorten aufgestellt werden, im Sommer sollten sie über den Mittag jedoch eher ein schattiges Plätzchen erhalten. Im Winter dagegen wird es schwierig, denn lange Nächte und graue Tage können die Orchideen stark beeinträchtigen. Sie sollten in dieser Zeit nur sehr wenig gegossen werden, da sie andernfalls zu stark treiben, aber nicht ausreichend Licht erhalten, so dass die Pflanzen eingehen können. Auch sollten die Temperaturen an den Standorten der Orchideen abgesenkt werden, um sie gut über den Winter zu bringen.

Natürlich brauchen auch Orchideen Luft und Nährstoffe zum Überleben. Die übliche Luftbewegung in der Wohnung reicht ihnen in aller Regel aus, allerdings sollte dafür natürlich genug gelüftet werden. Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen keiner Zugluft ausgesetzt sind. Die Orchideen entnehmen der umgebenden Luft das Kohlendioxid, welches jedoch in der Natur nur in geringem Maße vorhanden ist. In Wohnungen ist die Konzentration dagegen höher, weshalb Orchideen hier besser gedeihen können. Auf Rauch von Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen sollte jedoch verzichtet werden, da viele Orchideen diesen nicht vertragen.

Orchideen umtopfen bzw. einpflanzen

Beim Kauf erhält man Orchideen bereits in einem kleinen Topf, in dem die Pflanzen in einem Substrat eingepflanzt wurden. Dieses besteht aus Styropor, Torf und Rinde, sowie einigen weiteren Inhaltsstoffen. Zuhause sollte die Pflanze umgetopft werden.

Zunächst einmal muss den Besitzern von Orchideen klar werden, dass Erde kein geeigneter Pflanzstoff ist. Als sogenannte Aufsitzer sollten sie nicht in einem Blumentopf gehalten werden, da dieser sie eher einengt. Außerdem muss ausreichend Platz für die Ausbreitung der Luftwurzeln gegeben sein. Am besten eignen sich spezielle Orchideentöpfe.
Die Erde dient lediglich dazu, der Pflanze Halt zu geben. Dabei wird in zwei Gruppen unterschieden: Grobe Orchideenerde zeichnet sich durch langsame Verwitterung aus, wodurch stetig Nährstoffe an die Pflanze abgegeben werden. Ein weiteres Düngen ist dann nicht mehr erforderlich. Feine Orchideenerde dagegen gibt keinerlei Nährstoffe ab, so dass regelmäßig gedüngt werden muss.
Wichtig ist, dass sich keine Staunässe bilden kann.

Tipp:
Werden die Luftwurzeln der Pflanzen mit Erde abgedeckt, verfaulen sie binnen weniger Wochen und die Pflanze geht ein.

Orchideen richtig gießen

Auch beim Gießen ist Vorsicht geboten, denn Orchideen reagieren recht empfindlich. Während viele andere Zimmerpflanzen schnell einmal vertrocknen, sind es bei den Orchideen fast immer zu hohe Wassergaben, die zum Tod der Pflanzen führen. Während der Wachstumsphasen sollten Orchideen etwa zweimal wöchentlich gegossen werden. In der Ruhepause, die die Pflanzen einlegen, sollte lediglich einmal wöchentlich gegossen werden.

Als Faustregel gilt: Wird der Topf angehoben und die Pflanze ist sehr leicht, wird es Zeit zum Gießen. Das Substrat kann durchaus sehr trocken werden, bevor erneut gegossen wird. Gießen Sie kräftig und sorgen dafür, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann. In den speziellen Orchideentöpfen sind hierfür Löcher im Boden integriert. Wer seine Pflanzen im Übertopf hält, sollte sie zum Gießen aus diesem herausnehmen. Überschüssiges Wasser, das sich in selbigem sammeln würde, führt nur zu Staunässe, die wiederum die Fäulnis begünstigt.

An der Pflanze dürfen nach dem Gießen keine Wassertropfen mehr sichtbar sein. Diese können schnell zur Entstehung von Pilzen führen, die sich durch unschöne Flecken auf den Pflanzen bemerkbar machen.

Orchideen düngen

Obwohl Orchideen viel Pflege benötigen, gilt beim Düngen der weise Spruch: Weniger ist mehr. Die Pflanzen sind recht empfindlich gegenüber Salzen und sollten deshalb nur wenig gedüngt werden. Jede Woche Dünger zuzuführen, würde zu einer Überversorgung der Pflanzen führen. Besser ist es, nur während der Wachstumsphasen alle zwei bis vier Wochen zu düngen. Erkennbar sind diese am Entstehen eines neuen Blatts oder Triebs an der Pflanze.

Handelsüblicher Orchideendünger eignet sich am besten, um die Pflanzen zu versorgen. Er ist stark verdünnt und somit auf die speziellen Bedürfnisse der Orchideen abgestimmt. Unterschieden wird dabei zwischen Mineraldüngern, die auf Basis von Salzen arbeiten und organischen Düngern. Hierbei eignet sich fast ausschließlich Guano, der sowohl in flüssiger, als auch in Pulverform angeboten wird. Dieser organische Dünger wird von den Orchideen meist bevorzugt.

Beim Düngen sollte sich genau an die Packungsangaben gehalten werden. Die Düngermenge darf nicht überschritten werden, eher eignet sich die Unterschreitung der empfohlenen Düngermenge.

Orchideen vermehren

Hat ihre Orchidee Ableger gebildet, können Sie diese in ein kleines Gefäß pflanzen. Nehmen Sie dafür ein Substrat und keine Blumenerde. Stellen Sie das Gefäß am besten auf eine Fensterbank, so dass ausreichend Licht an die Pflanze kommt. 

Das Licht ist einer der entscheidenden Faktoren für ein gesundes Orchideenwachstum. Dabei gibt es natürlich die Extreme der Orchideen, die als Aufsitzer auf den Bäumen wachsen und demzufolge sehr viel Licht benötigen, sowie die am Boden wachsenden Orchideen, die nur sehr wenig Licht brauchen. Der Lichtbedarf der meisten kultivierten Pflanzen liegt allerdings zwischen beiden Extremen.

Orchideen schneiden

Viele Orchideenbesitzer fragen sich, ob man Orchideen schneiden sollte. Ja, aber es kommt auf die Art an! Habe Sie eintriebige Orchideen wie den Frauenschuh können diese nach dem Abfallen der Blüten direkt am Stielansatz abgeschnitten werden. Bei mehrtriebigen Orchideen wie der Phalaenopsis sollten die Stiele nach der Blüte über dem zweiten oder dritten Auge abgeschnitten werden. Nach einiger Zeit kommt an dieser Stelle mit etwas Glück eine neue Blüte. Das kann zwei- bis dreimal gelingen, danach stirbt der Stängel ab und sollte abgeschnitten werden.
Allgemein gilt: Braune, trockene Stängel sollten am Ansatz abgeschnitten werden.

Die Blätter der Orchideen werden übrigens nicht geschnitten. Auch wenn sich mal eines gelb verfärbt, sollten Sie es hängen lassen bis es von selbst abfällt.
Die Wurzeln sollten ebenfalls nicht beschnitten werden. Es sei denn, die Pflanze wirkt verkümmert. Dann kann ein beherzter Rückschnitt und etwas Dünger vielleicht nochmal das Wachstum anregen.
Und was tun bei Krankheiten der Orchideen? Auch dazu finden Sie bei uns viele hilfreiche Tipps.
(Text: B. L.)

Zur Zeit wird unsere Webseite grundlegend überarbeitet und umgebaut. 
Wir bitten temporäre Funktions- oder Darstellungsfehler zu entschuldigen!

© 2024 Garten-und-Tipps.de