Sie gehören zu den beliebtesten und bekanntesten Beerensträuchern in heimischen Gärten und sind nach den Erdbeeren das meistangebaute Obst. Da sie robust und pflegeleicht sind, lieben sie auch Gartenanfänger sehr. Ihre Früchte sind wahre Vitaminbomben, gesund und lecker. Den schmackhaften und bekannten Cassis-Likör gäbe es ohne die herben Johannisbeeren nicht, auch keine Johannisbeer-Gelees oder säuerliche Johannisbeerkuchen. Der Anbau lohnt sich also.

Schon gewusst?
Garten Johannisbeeren werden seit dem 15. Jahrhundert in Kultur gezüchtet. Moderne Sorten gehen höchstwahrscheinlich auf Kreuzungen mit der alten Felsen-Johannisbeere zurück und werden heute zur Veredelung auf die Goldjohannisbeere aufgepfropft. Ihren Namen verdanken die Beeren Johannes dem Täufer. An dessen Geburtstag, dem 24. Juni, sind die meisten Sorten erntereif.

Johannisbeeren Anbau ohne Aufwand

Die meist anspruchslosen Johannisbeersträucher bringen reiche Erträge, sofern sie auf humosem Boden gedeihen dürfen und nach der Ernte zurückgeschnitten werden. 
Der Boden sollte sowohl bei weißen, roten als auch schwarzen Johannisbeeren locker gehalten werden. Da der Beerenstrauch ein Flachwurzler ist, darf die Hacke jedoch nur sehr flach angesetzt werden, um Schäden am Wurzelwerk zu vermeiden. Umgraben unter der Johannisbeere ist völlig tabu.

Die richtige Standortwahl erspart viel Pflege

Wer seinem Johannisbeerstrauch den richtigen Standort gönnt, wird mit geringem Pflegeaufwand belohnt. Die Johanna benötigt einen möglichst humosen und nährstoffreichen Boden. Als ideal gilt eine Stelle im Garten, die volle Sonne genießen kann. Doch auch Halbschatten verträgt ein Johannisbeerstrauch meist ohne Probleme. Hobbygärtner lassen zwischen den Johannisbeersträuchern, von denen oft verschiedene Sorten aufgrund der Ertragssteigerung nebeneinander gepflanzt werden, 1,5 m bis 2 m Platz. So lässt es sich später besser ernten und pflegen.

Johannisbeeren mögen feuchte Böden

Die Pflanze sollte keinesfalls völlig austrocknen. Hobbygärtner, die das regelmäßige Gießen der kultivierten Beerensträucher nicht gewährleisten können, bedienen sich daher sehr gern der Methode des Mulchens. Wird die Erde um die Johannisbeere herum mit Rindenmulch bedeckt, so trocknet sie bei weitem nicht so schnell aus. Unkraut wird außerdem vermieden.

Johannisbeeren düngen

Haben Sie den Strauch mit Mulch bedeckt, erübrigt sich zusätzliches Düngen. Ansonsten ist die Pflanze für eine regelmäßige Humuszufuhr dankbar. Nur bei kargen Böden ist eine Düngung im April notwendig. Dafür können Sie Kompost, Hornspäne oder im Handel erhältlichen Beerendünger verwenden.

Wichtigste Pflegemaßnahme: Johannisbeeren schneiden

Bei Johannisbeeren spricht man von einem Sommerschnitt, der die Beerensträucher im Folgejahr reichliche Früchte tragen lässt. Nach der Blüte wird nur ausgelichtet, richtig geschnitten hingegen wird die Johannisbeere erst nach der Ernte.
Bei weißen und roten Johannisbeeren bleiben ca. 7 bis 10 kräftige Jungtriebe stehen, der Rest wird sehr bodennah mit einer scharfen Garten- oder Astschere abgeschnitten. Dank des Schnitts bekommt der Johannisbeerstrauch mehr Licht und kann besser durchlüftet werden, was wiederum Krankheiten vorbeugt.
Johannisbeeren tragen vor allem an zwei- und dreijährigen Trieben ausgiebig. Bei schwarzen Johannisbeeren wird ebenfalls im Sommer nach der Ernte geschnitten. Allerdings trägt die schwarze Johanna an einjährigen jungen Trieben. Dementsprechend wird beim Schnitt viel an der Basis entfernt, um das Hervorbringen neuer Triebe zu fördern. Besonders die Hauptäste werden über dem dritten Seitentrieb gekappt.

Johannisbeeren ernten
Johannisbeeren ernten im Juni und Juli - Foto: © fotoknips - stock.adobe. com

Johannisbeeren ernten

Am Johannistag, also dem 24. Juni, beginnt normalerweise die Ernte. Frühe Johannisbeeren Sorten locken jedoch auch schon ab Mitte Juni mit ihren leckeren leuchtenden Früchten.

Johannisbeeren müssen immer reif geerntet werden. Stehen Sie auf dem Markt also vor blassen Früchten, werden Sie daran keine große Gaumenfreude haben. Reife Johannisbeeren sind sehr druckempfindlich und anfällig für Schimmel. Daher werden sie möglichst schnell nach der Ernte verarbeitet.

Johannisbeeren sollten immer in einer Schüssel statt unter fließendem Wasser gewaschen und danach geputzt werden, das heißt die Beeren von den Stengeln gezupft oder mit einer Gabel abgestreift werden. Im Kühlschrank lassen sich die Beeren meist nur zwei Tage lagern. Eingefroren oder als Konserve sind sie auch für den Winter ein leckerer Vitaminvorrat.

Johannisbeeren Sorten

Am bekanntesten sind wohl die roten Johannisbeeren, sie werden frisch nach der Ernte in leuchtendem Rot in Supermärkten und auf dem Wochenmarkt verkauft. Die roten Beeren sind auch beliebt als Gartenfrüchte. Da sie besonders saftig sind und eine recht intensive Säure enthalten, eignen sie sich hervorragend für Gelees.

Weiße Johannisbeeren sind heute fast ausschließlich in Privatgärten zu finden. Streng genommen sind sie lediglich eine Farbabwandlung der roten Johannisbeere. Entsprechend haben sie die gleichen Eigenschaften, abgesehen von der Farbe. Auch für sie ist der säuerliche Geschmack charakteristisch. Lediglich Rhabarber und Sauerkirschen übertreffen noch den sauren Geschmack.

Gänzlich anders im Geschmack zeigen sich schwarze Johannisbeeren. Sie verbreiten überdies einen sehr intensiven Geruch. Die dunklen Früchte sind weniger sauer, dafür eher herb und süß zugleich. Durch geringe milde Säure werden die Schwarzen Johannisbeeren gern als Dessert oder Likör verarbeitet. Um das Aroma der schwarzen Johannisbeere mit der Säure der Stachelbeeren zu kombinieren, wurde die Jochelbeere als Kreuzung gezüchtet. Sie kommt der Schwarzen Johannisbeere sehr nahe.

Eine kleine Übersicht der Johannisbeeren Sorten:

Johannisbeeren Sorten: rot, schwarz, weiß
Johannisbeeren Sorten: rot, weiß und schwarz - Foto: © unverdorbenjr - stock.adobe. com

Rote Johannisbeeren Sorten

  • Augustus – späte, ertragreiche Sorte
  • Fays Fruchtbare – alte, ertragreiche Sorte
  • Fertödi hosszu – wohlschmeckend
  • Heinemanns Rote Spätlese – alte, spät reifende Sorte
  • Heros – alte, aromatische Sorte
  • Jobes 88 – Neue, gut schmeckende Sorte
  • Koral – Neue, ertragreiche Sorte
  • Rovada – Neue, ertragreiche Sorte mit großen Beeren

Weiße Johannisbeeren Sorten

  • Rosa Sport – alte, gut schmeckende Sorte
  • Bar-le-Duc – alte, aromatische Sorte
  • Blanka – späte, ertragreiche Sorte
  • Vit Jätte – Neue, aromatische Sorte
  • Weiße Holländische – Alte, robuste, aromatische Sorte

Schwarze Johannisbeeren Sorten

  • Ben Lomond – mittelspäte Sorte
  • Black Reward – alte, wohlschmeckende Spätsorte
  • Daniels September – alte, robuste Liebhabersorte
  • Hedda – wohlschmeckend, robust
  • Intercontinental – neue Sorte mit großen Früchten
  • Lada – neue, schädlingstolerante Sorte
  • Rosenthals Langtraubige Schwarze – alte Liebhabersorte
  • Titania – weitverbreitet, sehr widerstandsfähig

Gesunde Beeren - leckeres Essen

Johannisbeeren sind sehr gesund: so enthalten rote Johannisbeeren dreimal mehr Vitamin C als eine Orange. Außerdem zeichnen sie sich durch weitere wichtige Vitamine und als ein bedeutender Mineralstofflieferant aus. Überdies hinterlassen sie kein „Hüftgold“, denn Johannisbeeren haben auf 100 g nur rund 40 Kalorien.

Kein Wunder also, dass Johannisbeeren schon vor Jahrhunderten als Medizinpflanzen gezogen wurden. Heute wissen wir, dass zum Beispiel Schwarze Johannisbeeren freie Radikale in den Körperzellen abfangen. Ein Grund mehr, die aromatischen Vitaminbomben in der gesunden Küche zu verarbeiten.

Aus ihnen lassen sich nicht nur leckere Kuchen, Desserts und Marmeladen zubereiten, auch vitaminreiche Säfte oder süßer Cassis-Sirup werden aus den Beeren gezaubert. Ohne den farblich interessanten Cassis-Likör gäbe es wohl einen der berühmtesten Cocktails nicht: den Kir Royal. Er wird aus dem Likör und Champagner gemischt. Kinder lieben die roten sauren Beeren, wenn sie in der klassischen roten Grütze gekocht wurden. Herzhaft werden Johannisbeeren gern in Chutneys auf den Teller gebracht. Wir wünschen guten Appetit und eine reiche Ernte.
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