Ein Pfirsichbaum ist die Zierde eines jeden Obstgartens. Im Frühjahr erfreuen die zarten rosaroten Pfirsichblüten das Auge des Gärtners, im Herbst die saftigen süßen Früchte den Gaumen. Pfirsichbäume gehören zu den anspruchsvolleren Pflanzen im Garten, können jedoch am richtigen Standort mit der passenden Pflege sehr ertragreich sein.

Sorten- und Geschmacksvielfalt

Der Pfirsich findet seinen Ursprung in China. Dort war er bereits vor über 4000 Jahren bekannt. Pfirsichbäume (Prunus Persica) gehören zur Familie der Rosengewächse. Die Früchte des Baumes zählen wiederum zum Steinobst. Heute sind uns zahlreiche Sorten bekannt. Benedicte, Red Haven oder Rome Star und Nerine – um nur einige wenige zu nennen. Immer beliebter werden die Weinberg- oder auch Plattenpfirsiche, die bereits fast in Vergessenheit geraten waren. Saturn ist eine gern gepflanzte Sorte bei Gärtnern. 

Halbstamm- oder Hochstamm?

Sie können Pfirsiche als Halb- oder Hochstamm kaufen. Meist werden sie als Buschbaum in Baumschulen angeboten. Sie haben einen niedrigen Stamm bzw. Kronenansatz, dies erleichtert die Ernte. Selbstfertile Sorten brauchen keinen zweiten Baum zur Befruchtung. Die meisten Sorten werden als selbstbefruchtend im Handel angeboten.

Den Pfirsichbaum pflanzen

Wer einen Pfirsichbaum pflanzen möchte, muss erstmal einen geeigneten Standort finden. Zum Pflanzen benötigen Sie eine Schaufel, eine Gartenschere, einen Pflanzpfahl und Kokosband, einen Hammer und eine Gießkanne oder einen Schlauch zum Wässern.

Der Standort für den Pfirsichbaum

Pfirsichbäume sind sehr anspruchsvoll und gedeihen leider nicht überall. Klimabedingungen, die auch für den Anbau von Weinstöcken geeignet sind, wären optimal. Jedoch kann auch eine windgeschützte Ecke im Garten reichen. Durch die frühe Blüte im April sind Pfirsichbäume Spätfrost gefährdet. Geschütze Plätze nahe einer Mauer oder Giebelwand helfen der Pflanze, Stauwärme zu nutzen und reichlich Früchte zu tragen. Damit diese süß und saftig sind, benötigt der Pfirsich weiterhin viel Sonne und Wärme. Eine südliche Ausrichtung ist ideal.

Ist der Pfirsichbaum winterhart?
Es kommt auf die Sorte an. Grundsätzlich sind alle Sorten empfindlich gegen Frost, können jedoch einige frostige Tage und Nächte überstehen. Einige Sorten wie Amsden, Roter Weinbergspfirsich und Sandwichpfirsich können auch kältere Winter überstehen.
Um die Pfirsichbäume im Garten zu schützen, können Sie den Wurzelbereich im Winter mit Laub oder einem Vlies bedecken, ein Weißanstrich schützt den Stamm vor Frostschäden.
Kübelpflanzen sollten im Winter an einem hellen, nicht zu warmen Ort im Haus stehen.

Pfirsichbaum schneiden

Pfirsiche tragen nur am einjährigen Holz, was zur Folge hat, dass eine reiche Ernte nur bei konsequentem Rückschnitt im Frühjahr möglich ist. Am besten Sie lassen sich darüber in einer Baumschule beraten. Denn Pfirsiche tragen wahre und falsche Fruchttriebe. Letztere sind rundlich und werden nicht von Blattknospen umringt. Sie müssen unbedingt zurückgeschnitten werden, da diese Früchte klein und verkrüppelt lange vor der Ernte vom Baum fallen.

Außerdem braucht der Baum im Herbst eine möglichst lichte Krone, damit viel Sonne die Früchte erreicht. Bei langen Trockenperioden muss der Baum gegossen werden, sonst verkümmern die Früchte. Humus auf die Baumscheibe im Frühjahr kann den Ertrag steigern, da ein Pfirsich viele Nährstoffe benötigt.

Krankheiten beim Pfirsichbaum

Der Pfirsichbaum wird vor allem von der Kräuselkrankheit befallen. Man erkennt sie an gelbgrünen bis rötlichen, welligen Ausstülpungen und Verdickungen an den Blättern. Verursacht wird die Krankheit durch einen Pilz, der die jungen Blätter und Knospen infiziert. Oft erkennt man die Kräuselkrankheit erst nach dem Austrieb. 
Vorbeugen können Sie der Krankheit, in dem Sie eine widerstandsfähige Sorte wie 

  • Bero
  • Fruteria
  • Revita
  • Saturn

anpflanzen. Auch eine Spritzbrühe aus Knoblauchzehen (500 g Knoblauchzehen 24 Stunden in 2 Liter Wasser ziehen lassen, kurz aufkochen und abseihen, dann 1:5 mit Wasser verdünnen) im 14-tägigen Rhythmus vom Knospen bis ungefähr Mitte Juni beugt vor.

Aber auch Schädlinge wie Blattläuse übertragen die Kräuselkrankheit. Des Weiteren werden die Wurzeln gelegentlich von Wühlmäusen angenagt. Dies kann man verhindern, in dem man beim Pflanzen ein dünnes Drahtnetz in das Pflanzloch legt.

Saftig süße Früchte ernten

Frühestens Ende August, eher Anfang September beginnen die Früchte zu reifen. Nach und nach können sie vorsichtig vom Baum genommen werden. Pfirsiche sind sehr druckempfindlich und verderben entsprechend schnell. Je nach klimatischen Bedingungen kann es vorkommen, dass alle Pfirsiche zur gleichen Zeit die Erntereife erreichen. Sie lassen sich in Paletten lose und ohne Berührungspunkte einzeln für wenige Tage lagern.
Achten Sie darauf die Pfirsiche vom Baum zu pflücken, bevor sie runterfallen. Um die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen zu vermeiden, sollte man das Fallobst entsorgen.

Pfirsiche vom eigenen Pfirsichbaum im Kuchen
Pfirsiche kann man zu leckeren Kuchen verarbeiten - Foto: © Swetlana Wall - stock.adobe. com

Pfirsiche verarbeiten

Die leckeren Früchte des Pfirsichbaums sind nicht nur roh ein wahrer Genuss. Sie lassen sich hervorragend weiterverarbeiten. Auf Torten oder als Kompott, zu Marmeladen oder Smoothies. Pfirsiche passen zu Eis oder lassen sich ideal mit anderen Früchten – mit Vorliebe Himbeeren – kombinieren. Frisch mit Jogurt und Quark schmecken die süßen Früchte ebenso, wie an Chutneys, Currys oder sogar herzhaften Fleischgerichten. Pfirsiche setzen auch jeder frischen Sommerbowle die Krone auf. Haben Sie eine reiche Ernte können Sie die Früchte einkochen und haben so in der kalten Jahreszeit ein leckeres Kompott.
Übrigens finden Sie bei uns noch weitere Tipps für einen ertragreichen Obstgarten!

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