Kirschbäume sind die Zierde vieler Gärten. Sie spenden durch ihr dichtes Blattwerk ausreichend Schatten, tragen leckere Früchte und sind unvergleichlich hübsch anzuschauen, wenn sich im Frühjahr ihre zarten weißen oder rosa Blüten zeigen. Sie neigen allerdings zu sehr starkem Wachstum im Gegensatz zu anderen Obstgehölzen. Dies führt dazu, dass die Bäume oft sehr groß werden, mitunter mehr als zehn Meter hoch, und sie ihre Früchte hoch oben nahe der Krone tragen. Ein Baumschnitt ist für eine einfache und ertragreiche Ernte unerlässlich, auch wenn dies früher als nicht notwendig von Fachleuten erachtet wurde.

Anleitung zum Kirschbäume schneiden

Im folgenden haben wir eine  Anleitung zum Kirschbäume schneiden zusammengestellt. Sie erfahren wann der richtige Zeitpunkt für den Schnitt ist, warum saubere Schnittwunden wichtig sind und welche Schnittarten es gibt.

Kirschbaum schneiden im Winter oder Herbst - Der optimale Zeitpunkt:

Da Kirschbäume, besonders Süßkirschen, stark austreiben und gern sehr hoch werden, erfolgt der Baumschnitt im Gegensatz zu anderen Obstbäumen direkt nach der Ernte im Spätsommer. Dies hemmt das Wachstum und steigert den Ertrag. Aufgrund der Tatsache, dass Kirschbäume recht anfällig für Krankheiten sind, hilft man zudem dem Baum durch den zeitigen Schnitt, seine Wunden besser abheilen zu lassen und Pilzen wie auch Bakterien keine leichte Angriffsfläche zu bieten. Wem das Schneiden des Baumes bei vollem Laubbehang überhaupt nicht liegt, kann zur Not auch im Nachwinter, kurz vor dem Austrieb mit dem Kirschbaum schneiden beginnen.

Tipp:
Es gibt eine einfache Regel zum Kirschbaum schneiden. Alles was man mit der Gartenschere schneiden kann wird im Sommer oder späten Winter geschnitten. Dickere Äste sollten nur im Sommer nach der Ernte abgeschnitten bzw. abgesäft werden.

Saubere Schnittwunden sind wichtig

Leider neigen zahlreiche Kirschbäume dazu, sehr schnell zu erkranken. Deshalb ist es wichtig, dass Sie beim Kirschbaum schneiden sauber arbeiten. Die Schnittwunden nach dem Erziehungsschnitt sind eine ideale Möglichkeit für Erreger, in den Baum einzudringen. Daher sollte ausschließlich scharfes Gartenwerkzeug verwendet werden, um Quetschungen oder ein Ausfransen des Holzes zu vermeiden. Eine vorherige Desinfektion der Ausscheren und Sägen verhindert die Übertragung von Kirschbaum Krankheiten über das Arbeitsgerät. Sind Stellen an der Schnittwunde ausgefranst oder rau, müssen sie mit einem scharfen Messer ohne Rillenschliff nachgeschnitten werden. Alle Wunden, die größer als eine Euro-Münze sind, werden im Gegensatz zu anderen Obstgehölzen bei einem Kirschbaum sofort mit einem Wundverschlussmittel, meist Baumwachs, versorgt und verschlossen.

Der Pflegeschnitt

Hauptziel des Obstbaumschnitts bei Kirschen ist es, den Baum nicht zu hoch werden zu lassen, also die Krone zu verkleinern und sie weitestgehend licht zu halten. Denn nur wenn genügend Licht auch an die inneren zwei- bis dreijährigen Triebe bei Süßkirschen und an die einjährigen Triebe bei Sauerkirschen gelangt, verkahlen diese nicht und tragen auch Früchte. Der Kirschbaum würde sonst nur Früchte in Richtung der lichtdurchfluteten Krone bilden.

Einen Süßkirschbaum schneiden

Der Schnitt der Süßkirsche sollte in regelmäßigen Abständen erfolgen, um einen guten Aufbau der Baumkrone zu gewährleisten. Dies ist besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung notwendig, wobei sich hier der Aufbau nach der Sorte und der Größe der Süßkirsche richten sollte. Sehr stark wachsende Süßkirschen sollten nach der Ernte, die in den Monaten Juli und August erfolgt, beschnitten werden. Auch ein Frühjahrsschnitt kann erfolgen, wenn ein verlangsamter Wuchs bevorzugt wird. Hierbei schneidet der Gärtner am besten die starken Seitentriebe und alle überzähligen Endverzeigungen der starken Leitäste weg.
Die Süßkirsche bildet sogenannte Buketttriebe, die quirlartig angeordnet sind. Diese Triebe sind sehr fruchtbar und tragen viel Blüten. Entfernen Sie die Buketttriebe nur, wenn diese steil nach oben wachsen.

Einen Sauerkirschbaum schneiden

Beim Sauerkirschbaum schneiden werden die abgeernteten und folglich herunter hängenden Zweige völlig zurückgeschnitten. Wichtig ist allerdings, dass Sauerkirschen immer nach Sorte geschnitten werden müssen. Die Sorten haben einen großen Einfluss auf den erforderlichen Schnitt, denn verschiedene Sorten wachsen hängend und andere wiederum stehend.
Bei den hängenden Sorten Morellenfeuer und Schattenmorelle ist ein Fruchten an den einjährigen Trieben zu verzeichnen, die in den Folgejahren ohne Schnitt verkahlen würden. Die Schattenmorellen bilden sogenannte Peitschentriebe, die oft sehr lang sind und stark herabhängen. Diese Triebe sollten nach der Ernte abgeschnitten oder gekürzt werden.
Die aufrecht wachsenden Sorten der Sauerkirsche, wie Koröser und Rubinweichsel, verzweigen recht gut, und verkahlen auch kaum.
Achten Sie beim Sauerkirschbaum schneiden darauf, dass nur nach innen wachsende Äste entfernt werden. Es genügt in der Regel aber bei allen aufrecht wachsenden Sauerkirschen, eine gründliche Auslichtung vorzunehmen, damit sich genügend neue Triebe bilden können.

Achten Sie auch beim Kirschbaum schneiden auf Ihre Sicherheit! 
Da Kirschbäume, je nachdem auf welchem Stamm sie veredelt wurden, sehr hoch werden können, ist das Schneiden mitunter eine echte Kletterpartie. Achten Sie auf einen sicheren Stand der Leiter, verkahlte Äste der Kirschen können schnell brechen, obwohl sie massiv wirken. Die Mühen des jährlichen Baumschnitts werden mit großen saftigen Kirschen belohnt, die dann nur noch geerntet werden müssen.

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